Den Kaktus im Gartencenter gekauft, zu Hause angekommen und plötzlich fällt einem auf, dass das passende Substrat fehlt. Man kann es sich natürlich online bestellen oder wieder zurück zum Gartencenter fahren.
Oder man mischt sich gute Kakteen- und Sukkulentenerde selber zusammen. Aber auf keinen Fall sollte man einfache Blumenerde nehmen!
Kakteen und andere Sukkulenten sind in der Regel pflegeleicht und recht anspruchslos. Im Grunde brauchen sie nur volle Sonne und müssen nur wenig gegossen werden.
Da Kakteen in der Regel an Standorten wachsen, die relativ nährstoffarm sind, muss das Substrat zum einen Nährstoffe halten können, zum anderen muss es dafür sorgen, dass sich das Wurzelsystem gut entwickeln kann.
Leider hält sich häufig noch das Wissen, dass Kakteen in einfach Blumenerde gepflanzt werden können. Man müsse nur seltener gießen. Das ist leider falsch und führt mittelfristig zum Tod der Pflanze.
Sobald du also einen handelsüblichen Kaktus erstanden hast, reicht es zunächst aus, ihn in handelsübliche Kakteenerde zu topfen. Solltest du aber eher spezielle Kakteen bevorzugen, die besondere Ansprüche an ihre Umgebung stellen, dann solltest du das Substrat selber anmischen.
Mineralisches oder humoses Substrat?
Zur Auswahl steht mineralisches Substrat oder auf Humusbasis. Bei 1.800 Arten der Pflanzenfamilie der Kakteen (Cactaceae) ist sofort ersichtlich, dass nicht alle dieselben Standort- und Substratansprüche haben.
Beispielsweise stammt Ariocarpus aus sehr trockenen Halbwüstengebieten und bevorzugt wasserdurchlässiges mineralisches Substrat. Weitere Arten, die mineralische Substrate bevorzugen, sind: Selenicereus, Aztekium, Lophophora, Rebutia und Obregonia.
Andere Spezies, die in Tiefebenen und gemäßigten Breiten, und sogar im Regenwald, vorkommen, haben sich hingegen an feuchtere Substrate mit höherem Nährstoffvorkommen, und somit geringem Mineralanteil, angepasst. Allen voran ist hier die sehr beliebten Echinopsis zu erwähnen. Aber auch Chamaecereus, Pilosocereus und Selenicereus dürfen in der Auflistung nicht fehlen.
Bist du nun im Baumarkt oder Gartencenter, dann kaufst du mit Sicherheit einen Kaktus, der in einem kleinen Topf steckt. Nur für diesen einen Kaktus dann spezielles Substrat anzumischen, ist wohl etwas zu aufwendig.
Daher solltest du einfach eine Universalmischung herstellen, die du immer wieder anwenden kannst. Für den Fall, dass du einen Kaktus mit speziellen Bedürfnissen kaufst, kannst du dem Universalsubstrat etwas mehr mineralische oder humose Stoffe beimischen.
Ansprüche an Kakteensubstrat
Perfekte Kakteenerde sollte durchlässig und locker sein. Gleichzeitig muss sie sehr gute Wasserspeicherkapazitäten aufweisen und eine hervorragende Durchlüftung gewährleisten, damit Wurzelfäule vermieden wird.
Für den Humusanteil eignet sich Blumen- oder Anzuchterde oder auch 3 – 4 Jahre alter Kompost.
Mineralien können durch Ton, Bims, Lava- oder Blähtonbruch eingebracht werden.
Quarzsand eignet sich ideal, um Wasser im Substrat zu verteilen, Torf und Kokosfaser können Wasser sehr gut speichern und langsam an die Umgebung abgeben.
Den pH-Wert deiner Mischung kannst du a) mit Teststreifen prüfen oder (mein Favorit) mit einem ppm-Messgerät. Hier musst du nur dein Substrat mit destilliertem Wasser gießen, ein paar Minuten ruhen lassen und das Wasser wieder auskippen.
Wasser hat die Eigenschaft den pH-Wert seiner Umgebung anzunehmen, da es die Stoffe aufnimmt. Mit dem PPM-Messgerät kannst du nun den pH-Wert ermitteln.
Eigene universelle Kakteen-Erde selber mischen
Nach langem Vorgeplänkel hier nun das “Rezept” für eine universelle Kakteenerde:
- 50% Blumen- oder Anzuchterde
- 20% Quarzsand (2 – 4 mm)
- 15% Torf oder Kokosfaser
- 15% Blähton oder Lavabruch
Die Kokosfasern sollten leicht feucht verarbeitet werden. Und der Sand sollte am besten jener aus der Aquaristik sein.
Auf eine Düngung kann zu Beginn verzichtet werden, da die meisten Blumen- oder Anzuchterden bereits gedüngt sind.
Den pH-Wert kann man sehr gut senken, indem etwas mehr Torf verwendet wird, da dieser einen Wert von ca. 2,5 – 4 besitzt.
Es gibt aber auch Kakteen, die ausschließlich in mineralischem Substrat wachsen. Hier mischt man krümeligen Lehm, feinen Lavabruch und Blähtonbruch zusammen (jeweils 33% Anteil und bei einer Größe von 2 – 6 mm der Bestandteile, damit die feinen Wurzeln guten Halt finden). Hier ist es jedoch wichtig, dass regelmäßig gedüngt wird, da das Substrat keinerlei Nährstoffe speichern kann.
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